Sonntag, 24. Mai 2009

Unfassbar !!!



























Wochenendausgabe, das Buxtehuder Tageblatt vom 23. Mai 2009 schreibt:

 

 

Kulturkampf auf dem Waldfriedhof


"Lebenskreis" stößt bei Kirchen auf Kritik Buxtehude (bv). Der Steinkreis und der Fackelaufmarsch haben bei der evangelischen und katholischen Kirche in Buxtehude für "Irritationen" gesorgt. Ganz "bewusst" habe die Stadt Buxtehude bei der Umgestaltung des Waldfriedhofs auf "christliche" Symbolik verzichtet - unterstrich Andrea Fritz vom Baubetriebsamt bei der Einweihung des "Lebenskreises" von Frank Rosenzweig.

Bereits bei der Umgestaltung der Friedhofskapelle gab es Streit, das Kreuz blieb erst nach Einschreiten des Bürgermeisters hängen. "Ich habe den Eindruck, dass wir Christen in den Hintergrund gedrängt werden", betonte Dechant Johannes Pawellek im Gespräch mit dem TAGEBLATT. Er ist im Dekanat Unterelbe für mehr als 30 000 Katholiken zuständig. Die Einweihung der Skulptur "Lebenskreis" am Dienstagabend habe ihn verunsichert und irritiert: "Wir müssen uns als Kirche fragen: Was können wir diesen esoterischen Entwicklungen entgegensetzen? Viele Menschen sind offenbar auf der Suche und finden keinen Halt mehr im christlichen Glauben." Gleichwohl: Es handele sich um einen kommunalen Friedhof, hier sei in erster Linie die Stadt Buxtehude gefragt. Trotzdem habe ihn das Spiel mit germanischen Riten, das hier zum Vorschein gekommen sei, nachdenklich gestimmt.
Bedenklich finden Pawellek und sein Kollege von der evangelischen Kirche, Buxtehudes Superintendent Dr. Helmut Blanke, auch die architektonische Gestaltung des Lebenskreises mit seinen Granitstelen und dem Findling in der Mitte. Künstler Frank Rosenzweig hatte bei der abendlichen Einweihung selbst einen Bezug zu Stonehenge hergestellt - einem mystischen Ort, der bis heute Scharen von Esoterikern anzieht.
"Der Zugang zu Trauer, Tod und Sterben, der hier zum Ausdruck kommt, hat ganz andere Wurzeln als das Christentum", sagt Blanke. Der germanisch-religiöse Hintergrund und der Fackelaufmarsch, vom Künstler als "Licht"-Performance bezeichnet, habe ihn "ziemlich irritiert. Ich kann hier keinen unbefangenen Zugang finden, das erinnert mich irgendwie an die Wiederauferstehung der Thing-Bewegung von 1933 bis 1936", sagt der Superintendent. Gleichwohl wolle er weder der Friedhofsverwaltung noch dem Künstler und den Mitwirkenden eine Nähe zum Nationalsozialismus unterstellen. Blanke: "Das liegt mir fern." Aber: Mit einer christlich-abendländischen Kultur habe das nichts mehr zu tun. Letztlich müsse sich die Kirche mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen, zumal in Buxtehude nur noch knapp 50 Prozent katholisch oder evangelisch seien.


Verwundert, gleichwohl herzlich
Frank

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